West-/ Osteuropa in 2018

Auch dreißig Jahre nach der politischen Wende sind die Folgen des atheistischen Kommunismus in Osteuropa noch spürbar. Die Bevölkerung und auch die Kirche sind vielerorts von wirtschaftlicher Not betroffen. Hinzu kommt, dass viele Ortskirchen bis heute die Last ihrer Enteignung zu tragen haben. Mit zahlreichen Hilfsprojekten begleitet ACN die Kirche Osteuropas seit vielen Jahren bei ihrer geistlichen und materiellen Wiederaufbauarbeit. In Westeuropa hingegen stellt die Flüchtlingsproblematik die Kirche weiterhin vor große Herausforderung – ACN fördert hier vor allem die Seelsorge für christliche Flüchtlinge.

Bis heute kämpfen die Ortskirchen in Osteuropa immer noch um die Rückerstattung von Eigentum, das ihnen zur Zeit des Kommunismus durch Enteignung genommen wurde. Aber die Kirche steht in vielen osteuropäischen Ländern auch durch die Wirtschaftskrise unter materiellem Druck, Klöster und Seminare sind ebenfalls davon betroffen. Viele Ortskirchen sind weiterhin auf Hilfe aus dem Ausland angewiesen, um die Seelsorge aufrechterhalten zu können.

» Es ist noch viel Aufbauarbeit zu leisten – geistlich wie materiell. «

Die Gebiete, die Priester in den Ländern Osteuropas zu betreuen haben, sind oft groß. Und der Bedarf an Seelsorgern, die die Nöte der Menschen verstehen und sie geistlich aufrichten, ist immens. Deshalb ist die Ausbildung von Priestern, Ordensleuten und Laien so wichtig und steht auch bei ACN ganz oben auf der Prioritätenliste.

Doch es gibt auch erfreuliche Entwicklungen, vor allem in Russland. Obwohl die katholische Kirche hier in der Minderheit ist, findet ihre Stimme in der Gesellschaft immer mehr Beachtung. ACN fördert seit mehr als 25 Jahren den Dialog zwischen der katholischen und der orthodoxen Kirche, der nicht zuletzt durch das historische Treffen zwischen Papst Franziskus und dem Patriarchen Kirill von Moskau im Februar 2016 frischen Schwung bekommen hat. Neue Initiativen der konstruktiven Zusammenarbeit sind entstanden, an denen auch ACN aktiv beteiligt ist.