Zentralafrikanische Republik in 2018

Seit Ende 2012 versinkt die Zentralafrikanische Republik durch den Bürgerkrieg in einem Strudel der Gewalt. Tausende sind dem Krieg bereits zum Opfer gefallen und fast eine Million sind Binnenflüchtlinge oder suchen Schutz in den Nachbarländern. Doch Priester und Ordensfrauen halten eisern die Stellung, betreuen die Menschen seelsorgerisch und arbeiten unermüdlich für den Wiederaufbau des Landes.

Unter den Kämpfen zwischen den Milizen der Seleka-Rebellen und der Anti-Balaka Gruppierung hat vor allem die Zivilbevölkerung zu leiden. Tausende haben ihr Hab und Gut in Flammen aufgehen sehen und viele mussten miterleben, wie ihre Angehörigen ermordet wurden. Weder die Regierung noch die UN-Friedenstruppen waren bislang in der Lage, einen dauerhaften Frieden zu erreichen. Auch die Kirche blieb von den Gewaltexzessen nicht verschont. Immer wieder werden kirchliche Einrichtungen angegriffen und geplündert. Aber die katholische Kirche steht an vorderster Front, um die Bevölkerung vor den gewaltsamen Übergriffen zu schützen. Tausende Flüchtlinge unterschiedlichster Religionszugehörigkeit haben Zuflucht in Klöstern und Missionsstationen gefunden. Dabei riskieren Priester und Ordensleute oft ihr eigenes Leben: Allein 2018 wurden fünf Priester ermordet. ACN unterstützt die Zentralafrikanische Republik mit Nothilfe-Maßnahmen und bei der Priesterausbildung, denn die zukünftigen Priester sind für den Frieden und das Wohlergehen ihres Landes unentbehrlich. So haben wir 2018 beispielsweise mit einem Beitrag von 60.000 Euro 48 Seminaristen und ihre Lehrkräfte in Bangui unterstützt.

Father Albert Toungoumale-Baba.
Priester Albert Toungoumale-Baba.

Tödlicher Angriff während der heiligen Messe

Bei einem bewaffneten Angriff am 1. Mai 2018 wurden in der Pfarrkirche Unserer Lieben Frau von Fatima in Bangui 20 Gläubige während der heiligen Messe getötet und 100 weitere verletzt. Unter den Todesopfern war auch Pfarrer Albert Toungoumale-Baba (Bild links). Der 71jährige Priester war ein Freund von ACN und hatte uns in einer Videobotschaft gebeten, unermüdlich für den Frieden in seinem Land zu beten. Wir trauern über den Verlust und sind zutiefst besorgt über die zunehmende Gewalt in der Republik.

» Trotz großer Gefahr hat keiner der Priester seine Mission verlassen. «

ACN immediately provided 30,000 euros in emergency aid for the most urgent primary care.
ACN stellte umgehend eine Nothilfe von 30.000 Euro für die dringendste Erstversorgung bereit.

Das Massaker von Alindao

Im Flüchtlingslager auf dem Gelände der Kathedrale von Alindao im Süden der Zentralafrikanischen Republik wurden am 15. November 2018 Tausende Flüchtlinge von bewaffneten Seleka-Rebellen angriffen. Die Rebellen töteten mehr als 80 Menschen, darunter zwei Priester. Zudem wurde die Kathedrale von den Rebellen geplündert und niedergebrannt.