Nicaragua in 2018

Nicaragua ist nach Haiti das ärmste Land Lateinamerikas. Seit 2018 ist die Bevölkerung wieder in Aufruhr, nachdem das Regime Präsident Ortegas Rentenkürzungen anordnete. Bei den darauffolgenden Protesten starben mehr als 400 Menschen durch die Gewalt des Militärs. Die Kirche versuchte monatelang, in dem gewaltsamen Konflikt zu vermitteln, und bot Verfolgten und Verletzten Zuflucht in Gemeindehäusern an. ACN mischt sich nicht in die Politik ein, unterstützt aber pastorale Aktivitäten wie in Nicaragua, die den Menschen oft ganz konkret helfen.

„Jung und katholisch zu sein ist in Nicaragua gefährlich“, hieß es im letzten Jahr während der Verfolgung von Oppositionellen und Regimekritikern in vielen Gemeinden des Landes. Doch der Kirche geht es darum, auch in Krisenzeiten Präsenz zu zeigen und für die Menschen da zu sein. Oder wie Papst Johannes Paul II. es einmal ausdrückte: „Die Liebe der Werke verleiht der Liebe der Worte eine unmissverständliche Kraft“.

Wir stellen uns auch weiterhin hinter das Engagement der Kirche in Nicaragua. So zum Beispiel beim Ausbau der Infrastruktur zur Ausbildung von Priesteranwärtern, nachdem das Priesterseminar von Managua während der Krise aus Sicherheitsgründen geschlossen wurde. Mit unserer finanziellen Hilfe konnte für neue Pfarreien auf dem Land auch der Bau von Gemeindehäusern ermöglicht werden. Diese sind für die Gemeinden nicht nur geistlicher und gesellschaftlicher Treffpunkt, sondern dienen auch zur Katecheten-Ausbildung von jungen Laien.

» Jung und katholisch zu sein ist in der derzeitigen Krise Nicaraguas gefährlich. «

Um der Kirche die Mission und Seelsorge zu erleichtern, hilft ACN auch bei der Finanzierung von Fahrzeugen und Booten, die für viele Pfarreien aufgrund der extremen geographischen und klimatischen Bedingungen im „Land der tausend Vulkane“ unverzichtbar sind.